Leider enttäuschend. Meine 11-jährige Tochter und ich waren auf dieser Bali-Rundreise im August 2025, unsere erste Reise mit diesem Anbieter. Das Konzept klang sehr gut – Rundreise mit anderen Familien und Guide über die Insel mit vielen Aktivitäten für Kinder und Erwachsene. Leider war die Realität aus verschiedenen, konzeptionellen Gründen für uns beide enttäuschend. Ich verzichte hier auf die Hervorhebung der durchaus vorhandenen schönen Erlebnisse und Aspekte, wie z.B. den überaus freundlichen Guide etc., sondern liste die einige der negativ empfunden Punkte auf: Die ersten vier Nächte verbrachten wir in einem wunderbaren Hotel nah am Zentrum von Ubud, welches im Reiseplan beschrieben wird als „von Reisfeldern umgeben“, „Zentrum der Kunst und Kultur auf Bali“, stehend für „Hippie-Hipstertum, Öko-Tourismus“ – das war Ubud möglicherweise vor sehr langer Zeit im letzten Jahrhundert einmal, jetzt entspricht dessen Zentrum und die Umgebung des Hotels eher dem Ballermann Mallorcas, geprägt durch massiven Übertourismus, ausschließlich Touristen-Bars und meist billige Touristengeschäfte reihen sich endlos aneinander, die Stadt zudem extrem verstopft durch den Verkehr, von „chilliger Atmosphäre“ wie in der Tourbeschreibung keine Spur. Wer Bali etwas besser kennt – wir leider vor der Reise nicht – weiß, dass der gesamte Süden der Insel mittlerweile durch massiven Übertourismus ein zusammenhängendes urbanes Gebiet ohne größere Natur geworden ist. Die „Radtour durch Reisfelder“ lief über ca. Dreiviertel der Strecke über Straßen, davon ein langes Stück entlang einer vielbefahrenen Hauptstraße, mit Linksverkehr, und jeder Menge eng überholender Mopeds und Autos, meist ging es rollend und bremsend bergab ohne Treten, unterwegs Stopp an einem ausschließlich von Touristen besuchtem Café. Die Radtour fand direkt morgens am ersten Urlaubstag nach Ankunft statt, d.h. im Jetlag um 4 Uhr nachts deutscher Zeit, bei typisch heiß-feuchtem Bali-Wetter und wie gesagt Linksverkehr. Ich fahre täglich mit dem Rad mitten durch Berlin zur Arbeit, aber diese Radtour auf Bali war Stress pur. Auch sonst liest sich die tagesaktuelle Reisebeschreibung des Veranstalters oft sehr veraltet bis beschönigend: Das Hotel „Ramayana Candidasa Beach Resort” wird beschrieben mit „eigener Terasse am weißen Sandstrand“ – nur hat dieses Hotel trotz des Namens keinen Strand, lediglich eine eingefasste kleine Sandfläche neben dem Pool, das Meer schlägt gegen eine Mauer unterhalb des Hotels. Nebenbei erwähnt waren alle Zimmer unserer Reisegruppe deutlich modrig riechend. Das letzte Hotel wird in der Reisebeschreibung beworben mit „Der Strand ist ungewöhnlich sauber …“ – nicht erwähnt werden die Massen von Seegras, die ein Baden im Meer unmöglich machen, vielleicht auch nur ein temporäres Problem. Weiterhin heißt es „hier ist es absolut ruhig, es gibt auch kein Jetski, wenig Boote …“ – während unseres Aufenthaltes war ein halbes Dutzend Jetski vor dem Hotel unterwegs. Die Insel Nusa Lembongan, auf der wir die letzten Reisetage verbrachten, ist wunderschön, aber steht gerade an der Grenze zum Übertourismus. Die Insel wird komplett über kleine Anlegestellen mit Gütern versorgt, es gibt keinen richtigen Hafen, keine Autoverbindung. Es ist nicht schwer sich über die daraus folgenden Probleme u.a. der Müllbeseitigung zu informieren, Müll wird auf wilden Deponien gelagert bzw. offen verbrannt. Ich hätte mir gewünscht, dass ein Anbieter für Familienreisen da deutlich mehr ökologisches Bewusstsein zeigt und z.B. ein Hotel mit „zero waste“ Politik bevorzugt oder zumindest mit einer der wenigen lokalen Umweltinitiativen kooperiert. Nur nebenbei möchte ich erwähnen, dass für alle Familien unserer Gruppe Zimmer zur lauten Straße gebucht waren, nach mehrmaliger Nachfrage bekamen wir ein leiseres Zimmer. Wir hatten zwei Schnorchelausflüge, der zweite auf Nusa Lembongan war wunderbar, auch wenn sehr viele Boote zeitgleich unterwegs waren und die Guides die Fische mit Futter anlockten – ökologisch überhaupt nicht sinnvoll. Der erste, optional angebotene Schnorchelausflug nahe Candidasa war jedoch ein Desaster: Der „Anbieter“ war eine Familie am Rand eines Dorfes mit mehreren Körben voller Schnorchelausrüstung und einem kleinen Boot, keinerlei Einweisung, am Riff viele bereits tote Korallen, massenweise Menschen und viel zu viele Boote die zu nah an den Schnorchelgruppen und direkt über das Riff fuhren – zerstörerischer Massentourismus pur ohne jedes Umweltbewusstsein. Ein weiterer organisatorisch enttäuschender Punkt: Die vom Veranstalter gebuchten Sitzplätze auf den interkontinentalen Flügen (hin und rück) für meine Tochter und mich lagen nicht nebeneinander – z.B. Bali nach Istanbul „C“ und „D“ – jedoch leider links und rechts des Ganges. Wirkt nicht sehr professionell. Fazit: Ein teurer Urlaub, der die Erwartungen nicht erfüllt - durch organisatorische Schwächen, unreflektierte Teilnahme am Übertourismus und häufig unzutreffende bzw. stark veraltete Beschreibungen. Ich hätte mir von einem langjährigen Touranbieter vor Ort mehr Bewusstsein für Aspekte des Übertourismus und Umweltschutzes auf Bali erwartet.
Wir bedanken uns für das Feedback und die zusätzliche ausführliche persönliche Kommunikation. Es ist schade, dass in der Bewertung die positiven Erlebnisse der Reise keine Erwähnung finden. Die hier genannten Kritikpunkte beziehen sich auf ein früheres Programm, welches wir nicht mehr anbieten, da wir die Reise überarbeitet und auch die Beschreibungen der einzelnen Orte angepasst haben. Wir schätzen konstruktive Rückmeldungen unserer Gäste sehr, da sie uns helfen, unsere Familienreisen kontinuierlich zu optimieren. Auch wenn unsere Familienreise „Bali for family“ bislang durchweg von allen teilnehmenden Familien mit sehr gut und gut bewertet wurde, gelingt es uns leider nicht immer, jede einzelne Familie gleichermaßen zu begeistern, insbesondere bei einem so vielseitigen Reiseziel wie Bali. Bali zählt zu den beliebtesten Reisezielen weltweit, was leider an einigen Stellen auch mit Herausforderungen wie Massentourismus einhergeht. Aus diesem Grund arbeiten wir seit Jahren mit einem ausgewählten, lokalen Partner zusammen und unterstützen gemeinsam Projekte vor Ort, die sich für nachhaltigen Tourismus und Umweltbewusstsein einsetzen. Bezüglich der Sitzplatzvergabe auf den Flügen möchten wir darauf hinweisen, dass diese in der Regel automatisch durch die Airline erfolgt. In unserer Buchungsbestätigung sowie in unseren Reiseunterlagen weisen wir stets zusätzlich auf die Möglichkeit hin, Sitzplätze vorab zu reservieren je nach individuellen Wünschen.