UGANDA MIT TEENAGERN
Reisebericht Familienreise Uganda: Abenteuer für Familien zu Gorillas und den Big 5
Vorbereitungen & Ankunft in Entebbe
Zur Vorbereitung bei einer Reise nach Uganda sollten Familien mit Jugendlichen ein paar Formalitäten beachten. Es wird ein Visum benötig, das vorab problemlos online beantragt werden kann. Ein Besuch vorab beim Reisemediziner ist ratsam, da die Gelbfieberimpfung verpflichtend ist und auch eine Malaria-Prophylaxe in Erwägung gezogen werden sollte, da Uganda Malariagebiet ist. Nach einem Flug von Brüssel nach Entebbe mit der Brussels Airlines landen wir am späten Abend in Entebbe.
Die Einreise verläuft ohne Komplikationen – nur das vorab online beantragte Visum und natürlich der Reisepass, der bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein muss, müssen vorgezeigt werden. Das eigentliche Visum wird dann bei Einreise erteilt. Einreisebestimmungen können sich natürlich jederzeit ändern.
Nach der Gepäckkontrolle erwartet uns vor dem kleinen Flughafen Entebbe schon unser Fahrer Robert, der uns in die erste Unterkunft bringt. Unser Lager für die erste Nacht ist das charmante Hotel Sunset Entebbe. Vom Flughafen aus brauchen wir keine 10 Minuten hierhin. Das Hotel ist mit Liebe zum Detail gestaltet und eignet sich perfekt, um erstmal in Ruhe anzukommen und sich zu akklimatisieren.
Nashorn-Tracking im Ziwa Rhino Sanctuary
Nach dem Frühstück lerne ich die anderen Mitreisenden aus Deutschland und der Schweiz kennen und wir bekommen einen Eindruck vom Reiseablauf. Dann geht das Abenteuer Uganda auch schon los. Unsere Fahrt führt uns zum Ziwa Rhino Sanctuary. Dies ist ein Tierschutzgebiet, in dem Breitmaulnashörner angesiedelt werden und das Besondere: nur hier lassen sich die beeindruckenden Tiere in freier Wildbahn beobachten. Unser Guide weiß genau, wo die Nashörner zu finden sind und nach nur 10 Minuten Fußweg erscheinen die Nashörner grasend vor uns. Wir müssen nur beachten, dass wir uns gegen den Wind bewegen, aber unser Guide gibt uns die richtigen Instruktionen und zu keinem Zeitpunkt fühlen wir uns unsicher. Zu Fuß ganz nah an Breitmaulnashörner heranzukommen – ein einmaliges und denkwürdiges Erlebnis als Start in eine Familienreise in Uganda.
Am Abend geht es dann weiter in den Murchison Falls Nationalpark. Von hier aus werden wir morgen früh starten.
Murchison Falls & Nilsafari
Nach dem Frühstück starten wir direkt Richtung Murchison Falls. Diese beeindruckenden Wasserfälle stürzen dröhnend hinunter in den Nil. Noch nie habe ich solch eindrucksvolle Wasserfälle gesehen. Solche Wasserfälle sind in der Regel zwangsläufig mit einem hohen Besucheraufkommen verbunden. Doch wir gehören, bis auf einige einheimische Touristen, zu den wenigen Besuchern der Falls und kommen auch hier ganz nah an die Fälle heran und können in Ruhe Fotos knipsen.
Danach geht es auf die erste Safari unserer Reise – und zwar auf Nilsafari. Wer entdeckt die ersten Nilpferde im Wasser oder Elefanten an Land? Es dauert nicht lange und die ersten Nilpferde zeigen sich sowohl an Land als auch im Wasser. Sie treiben gemütlich in einer Gruppe von ca. 15 Tieren im Wasser und sind ziemlich unbeeindruckt von unserem vorbeifahrenden Safariboot. Nur ein paar Meter weiter sehen wir dann auch unserer ersten Elefanten, der am Ufer seinen Durst stillt. Fast als hätten sich die Tiere abgesprochen, zeigt sich uns als nächstes eine Giraffenfamilie in den niedrigen Büschen.
Unsere Safari beschert uns noch etliche weitere Blicke auf Nilpferd-Herden, Elefanten- und Giraffen-Familien. Die Sichtung dieser Tiere ist auf dieser Nilsafari garantiert. Wir haben Glück, denn wir bekommen auch ein Krokodil zu Gesicht, das dann aber schnell ins Wasser huscht. Die Tour führt uns bis zum Fuße der Falls. Hier verweilen wir einige Momente, bevor es dann zurück zu unserem Startpunkt geht. Diese Safari der anderen Art war jede Sekunde wert und ist ein echtes Highlight auf unserer Uganda Reise mit Teenagern.
Auf unserem Weg zu unserem Nachtlager machen wir noch eine kurze private Jeep-Safari, bei der wir Giraffen und Elans in wunderschönem Licht der Abendsonne beobachten dürfen. Auch hier finden wir genug Zeit, um zu verweilen.
Auf den Spuren der Schimpansen im Kibale Forest Nationalpark
Vom Murchison Falls Nationalpark führt uns unser Weg bis zum Kibale Forest Nationalpark. Am frühen Morgen starten wir dann zum nächsten Highlight unserer Reise, dem Schimpansen-Tracking. Voller Vorfreude werden wir vor Ort in kleine Gruppen aufgeteilt und machen uns dann mit unserem Guide auf den Weg. Wir haben Glück und müssen nicht lange nach den Schimpansen suchen. Sie leben jedoch hoch in den Baumkronen, sodass definitiv ein Fernglas empfehlenswert ist.
Wir sind schon sehr zufrieden, auch wenn wir die Tiere nur von der Ferne aus sehen können. Sie nur zu hören ist schon ein Spektakel, da die Tiere unablässig miteinander kommunizieren. Besucher sollten auf jeden Fall eine Jacke mit Kapuze tragen, denn es kann durchaus vorkommen, dass über einem ein Schimpanse sitzt, der sich in diesem Moment erleichtert.
Als wir schon fast wieder auf dem Rückweg sind, führt uns unser Guide noch etwas tiefer ins Dickicht und auf einmal sitzt ein Schimpanse ganz friedlich vor uns und lässt sich von uns beobachten, bis er keine Lust mehr hat und im Unterholz verschwindet. Auch dieser Ausflug hat sich mehr als gelohnt.
Kultureller Austausch beim Community Walk
Glücklich und zufrieden über die bisher erlebten Tierbeobachten, darf natürlich auch der kulturelle Austausch auf unserer Uganda Reise mit Teenagern nicht zu kurz kommen. Nach unserem Besuch bei den Schimpansen nehmen wir in Bigodi am Biscota Community Walk teil. Engagierte junge Guides zeigen uns authentisch das Dorf Bigodi und die Lebensweise der Menschen.
Wir lernen viel über das Leben der Einheimischen und lauschen Geschichten über Traditionen. Wir erfahren dabei aber auch viel über die Probleme der Menschen, schwierige Arbeitsbedingungen, Krankheit und Sterben in jungem Alter sowie Kinderreichtum als sozialer Status.
Beeindruckt sind wir über die Kaffeeröstung per Hand, bei der wir zuschauen dürfen. Die Kaffeebohnen werden geröstet und gemahlen und am Ende dürfen wir den köstlichen Kaffee probieren und es uns nicht entgehen lassen, auch ein Päckchen für Zuhause mitzunehmen. Ziel des Projektes ist es, durch die generierten Einnahmen den Naturschutz zu fördern und natürlich auch die Gemeinden zu unterstützen, um dadurch Armut zu bekämpfen. Ein tolles, unterstützenswertes Projekt.
Highlight Gorilla-Tracking
Am frühen Morgen erwachen wir bereits mit Aufregung im Bauch, denn heute wartet ein ganz besonderes Highlight auf uns, das wir so wohl nur ein Mal im Leben machen werden. Wir machen uns auf den Weg nach Buhoma, um dort zum Gorilla-Tracking zu starten. Wir werden vor Ort in Gruppen eingeteilt. Wir sind Teil der „Rushegura“-Gruppe, die die Rushegura-Familie trackt. So wird sichergestellt, dass immer nur eine kleine Reisegruppe je eine Gorilla-Familie trackt.
Nachdem es viele Meter durch teilweise unwegsames Gelände, Urwald und Höhenmeter geht, erreichen wir nach ca. 3 Stunden die Gorilla-Familie. Die letzten Meter müssen wir uns ganz schön beeilen, da sie immer nur kurz an einem Ort verweilen und es Stunden dauern kann, ihren Standort erneut zu ermitteln. Unsere Guides und Ranger machen uns zielstrebig die Wege frei und bringen uns bis auf wenige Meter an die Gorillas heran. Sogar der Silverback präsentiert sich uns selbstbewusst, wir sehen spielende und herumtollende Gorilla-Kinder und sogar eine Gorilla-Mama mit einem Jungen.
Zu keinem Moment fühlen wir uns bedroht. Nur ein paar Regeln sind zu beachten, zum Beispiel keine grelle Kleidung zu tragen und auch keine Geräusche der Primaten nachmachen, da wir nicht wissen, was wir dann sagen. Auch sollte man keine Fotos mit Blitzlicht machen. Zudem ist das Tracken der Gorillas nur für Jugendliche ab 15 Jahren möglich. Für jüngere Jugendliche muss eine Genehmigung der Uganda Wildlife Authority (UWA) eingeholt werden. Eine gewisse körperliche Fitness ist ratsam und es kann nicht schaden, wenn man auch privat bereits die ein oder andere Wanderung unternommen hat. Jedoch ist jederzeit vor und hinter unserer Gruppe ein Ranger, sodass die Gruppe stets zusammenbleibt und sich alle gegenseitig auf unwegsamen Pfaden helfen und unterstützen.
Direkt vor diesen beeindruckenden Tieren zu stehen, ist ein unvergessliches Erlebnis für alle Teenager und natürlich auch für alle Eltern. Diese Begegnung berührt und bleibt noch lange in Erinnerung.
Mburo Nature Walk
An unserem vorletzten Reisetag folgt noch ein allerletztes Highlight. Nach den Primatensafaris und den Tierbeobachtungen der vergangenen Tage kann uns nicht mehr viel beeindrucken – dachten wird. Doch der Nature Walk im Lake Mburo Nationalpark hat uns erneut ganz neue Facetten dieses Landes gezeigt.
Auf dieser spannenden Pirsch laufen wir mit unserem Guide Moses zu Fuß durch den Lake Mburo Nationalpark. Dies ist hier nur möglich, da hier keine Löwen und Leoparden leben. Wir begegnen stattdessen etlichen Giraffen und Zebras hautnah. Das Besondere ist, dass wir hier die einzige Reisegruppe sind und den Nationalpark an dieser Stelle komplett für uns haben. Ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis.
Was macht die Reise nach Uganda für Familien so besonders?
Die Reise bietet eine Mischung aus authentischen Natur- und Kulturerlebnissen, die es sonst in kaum einem anderen Land gibt. Nicht nur die Tiere der Big 5 gibt es hier zu sehen, sondern auch die seltenen Berggorillas, die es nur noch in drei Ländern dieser Erde gibt. Die fast unberührte Natur, kein Massentourismus, und mit dem Jeep oder zu Fuß alleine im Nationalpark unterwegs zu sein, machen die Reise einzigartig und gerade für Familien mit Teenagern gut geeignet.
Auch wenn die Fahrten einmal anstrengend werden können, die Straßen nicht überall ausgebaut sind und es manchmal ruckelt, entlohnt jede Facette Ugandas erneut.
Nicht nur die Tiervielfalt, auch der Reichtum an Landschaften machen diese Reise so besonders. Eine solche Vielseitigkeit auf einer Reiseroute durch belebte Städte, von Gewässern durchzogene Landschaften, in den tiefsten Regenwald, auf einige Höhenmeter, durch Steppe, Flüsse und Kanäle und am Äquator entlang, ist nur selten erlebbar.
Diese Fülle an Vegetation hat nicht zuletzt mit der Klimazone zu tun, in der sich Uganda befindet. Dies ist die tropische Klimazone, das heißt, es ist damit zu rechnen, dass es warm wird mit hoher Luftfeuchtigkeit. Unsere Reise fand in der Regenzeit statt, jedoch hat es während unseres Aufenthaltes nur ca. 3 Mal geregnet und dies hat die Reise in keiner Weise eingeschränkt. Im Gegenteil – nur durch den Regen und die höhere Luftfeuchtigkeit kommt die vielseitige Vegetation zustande.
Wer also eine Familienreise abseits des Massentourismus sucht, sollte eine Reise nach Uganda buchen. Dieses Land ist noch nicht touristisch überlaufen und hat in jeglicher Hinsicht so viel zu bieten. Und dies nicht nur für fortgeschrittene Afrika-Reisende. Auch für mich war dies der erste Aufenthalt auf dem afrikanischen Kontinent, aber sicher nicht der letzte in Uganda.
Unser zuverlässiger und kompetenter Partner arbeitet ausschließlich mit Unterkünften, Lodges und Leistungsträgern vor Ort zusammen, die Wert auf faire Löhne legen. Zu jedem Zeitpunkt ist die Reise super organisiert und durchdacht. Ein wenig Flexibilität in Hinblick auf Programmänderungen sollten Reisende mitbringen, doch dann wird die Familienreise mit Jugendlichen nach Uganda ein unvergessliches Erlebnis mit Erinnerungen, von denen man noch lange zehren wird.