Familienreisen - Welche Reiseform - Vater und Sohn im Sand

Welche Reiseform passt zu mir und meiner Familie?

Abenteuer oder Abhängen? Feriendorf, Rundreise oder Rucksackurlaub - wer eine Reise mit Kindern plant, sollte vor allem eins: Ehrlich zu sich selbst sein

Geraldine Friedrich, 43, arbeitet als freie Journalistin bei Basel. Sie schreibt über das Reisen mit und ohne Kind für deutsche und schweizer Medien sowie auf dem Reiseblog Reiseratte (www.reiseratte.de). Im Dezember 2014 erscheint ihr zweites Buch über das Reisen mit Kindern.

Willkommen auf dem Familienreisen-Magazin des Reiseveranstalters For Family Reisen, Ihr Spezialist für Erlebnisreisen mit Kindern weltweit.

Abenteuerurlaub ist nicht für jede Familie etwas

Zwei Erwachsene, zwei Fahrräder, vier Kinder: Eine Heidelberger Familie unternahm mit ihren Kindern im Alter von null bis fünf Jahren eine 14 Monate dauernde Weltreise während ihrer Elternzeit. Konkret hieß das: Mama und Papa strampelten auf dem Rad, die Kinder saßen in zwei Anhängern. Oman, Mongolei, Australien. Der Vater hatte bereits Monate vorher eine Excel-Tabelle mit dem Gewicht jedes einzelnen Gepäckstücks angelegt. Die Eltern verkauften das Auto und kündigten die Wohnung um die Reise zu finanzieren. Wer ist da nicht beeindruckt, aber: Beeindruckt sein genügt nicht. Genauso wie manch einer gerne einen verschwitzen Leistungssportler nach 42 Kilometern glücklich die Ziellinie überqueren sieht, liest er gerne über extreme Reiseerfahrungen anderer Familien. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Reiseform zu ihm passt.

Welche Wünsche und Vorstellungen habe ich von meinem Urlaub?

Die erste Frage bei der Planung eines Urlaubs mit Kind ist daher dieselbe wie bei einem Urlaub ohne Nachwuchs: Was für ein Urlaubstyp bin ich? Mag ich Erholung oder Abenteuer? Möchte ich Sehenswürdigkeiten genießen, mich an der frischen Luft bewegen oder von allem ein wenig? Wie wichtig ist mir Kinderbetreuung vor Ort? Wie wichtig ist mir ein Ansprechpartner vor Ort? Traue ich mich mit Kind alleine und individuell durch ein für mich exotisches Land zu reisen, dessen Sprache ich nicht oder nicht gut spreche? Oder reise ich lieber organisiert in einer Gruppe, nehme aber in Kauf, dass ich die Mitreisenden nicht kenne? Für den späteren Urlaubsgenuss mit Kind hilft es sehr, wenn man sich nichts vormacht: Denn gerade bei individuellen Reisen steigt der logistische Aufwand mit Nachwuchs erheblich, es setzt eine gewisse physische Kondition voraus und nicht zuletzt eine gewisse Stressresistenz.

Entspannung oder Abenteuer?

Auch wenn es sich bei anderen schön liest oder toll anhört – welche Familie gibt im Nachhinein schon gerne zu, dass sie eine aufwendige Reise mit Kind bescheuert oder zu anstrengend fand. Wer bereits kinderlos Rucksackurlaube mit täglichem Bettenwechsel doof fand oder sich nie fürs Wandern motivieren konnte, der wird sich für diese Reiseformen auch nicht mit Kindern begeistern. Ebenso ehrlich sollte man bei der Reiseplanung seine aktuelle Lebenssituation beziehungsweise die des Partners und der Kinder einschätzen: Wer gerade sein Haus renoviert hat oder demnächst einen neuen herausfordernden Job antritt, dem steht der Sinn vielleicht nicht unbedingt nach vierwöchiger Radtour mit Kind im Anhänger durch das gebirgige Südfrankreich, sondern bevorzugt eher zwei Wochen Ferien in einem gut ausgestatten Ferienhaus mit Pool. Das gilt natürlich auch für Kinder, die gerade Stress in der Schule haben oder sich in einer schwierigen Entwicklungsphase namens Pubertät befinden. Ebenfalls bedenkenswert: Gerade Einzelkinder finden nur bei einem stationären Urlaub gut Anschluss zu gleichaltrigen Kameraden.

Wohnungstausch als günstige und abenteuerliche Alternative

Um es positiv zu formulieren: Fragen Sie sich, welche Urlaubsform Sie favorisiert haben, bevor Ihre Kinder kamen, und knüpfen Sie daran an. Wer Urlaub mit Kinderprogramm und Kinderbetreuung will, ist natürlich in den einschlägigen Clubanlagen gut aufgehoben. Der Klassiker bei Familien ist nach wie vor das Anmieten einer Ferienwohnung in einer landschaftlich reizvollen Gegend. Wer seine Bleibe im Vorfeld sorgfältig auswählt, erlebt bei dieser Reiseform wenig unliebsame Überraschungen, außer vielleicht beim Wetter selbst. Für Experimentierfreudige empfiehlt sich die preisgünstige Urlaubsform Haus- bzw. Wohnungstausch: Leider haben wir diese Urlaubsform bislang nur einmal praktiziert, unser Wohnungstausch fand mit Freunden aus Hamburg statt. Wir haben Kinder im selben Alter, damals zwei und zweieinhalb und tauschten über Ostern unsere Wohnung in Riehen bei Basel gegen Hamburg. Vorteil: Jede Wohnung verfügte über eine kleinkindgerechte Infrastruktur vom Autokindersitz (wir tauschten auch die Autos) bis zum Wickeltisch, das Gepäck blieb klein, kostentechnisch fielen nur die eigene Anfahrt plus Lebensmittel und Essengehen vor Ort an. Das große Plus: Wir entdeckten und erlebten Hamburg aus der Perspektive einer dort lebenden Familie, kauften normal ein, besuchten das Stammrestaurant unserer Freunde und gingen auf deren Spielplatz um die Ecke. Das Eintauchen in die Alltagswelt einer anderen Familie in einer anderen Stadt hat für mich etwas Exotisches.

Lebenssituationabhängig verreisen

Betrachte ich unsere persönliche Lebenssituation, steht für uns erst jetzt die erste Fernreise mit Kind an. Ich weiß, es gibt viele Familien, die bereits mit Baby in exotische Länder reisen. Da mein Mann und ich aber erst spät Eltern geworden sind, haben wir bereits vor der Geburt unseres Sohnes einiges von der Welt gesehen. Bislang hielt sich also der Wunsch nach Fernflügen mit Kleinkind eher in Grenzen, zudem ich aus dienstlichen Gründen alleine immer wieder weite Reisen unternehme. So langsam haben wir aber die Monster-Renovation unseres Hauses verdaut, in das wir vor knapp zwei Jahren gezogen sind. Mein Sohn wird bald fünf Jahre alt sein und bevor er in die Schule kommt, wollen wir die Freiheit genießen, abseits starrer Ferienpläne und teurer Hauptsaisonpreise in die Ferne zu reisen. Südafrika wäre so ein erstes Traumziel für uns als Familie: Tolle Landschaft, spannende Tiere, das Meer in der Nähe und kein Jetlag. Die ideale Kombination zwischen Erholungsurlaub am Strand und Erlebnisreise, und für uns die richtige Mischung aus Exotik und Vertrautem. Zudem ist das Reiseland derzeit aufgrund des Rand-Euro-Kurses recht günstig, teuer ist lediglich der Flug. Wir haben Südafrika schon mehrmals bereist, bei der letzten Reise war ich dort mit meinem Sohn schwanger im fünften und sechsten Monat unterwegs: Addo Elephant Park, Wild Coast; Karoowüste und Drakensberge standen damals auf dem Programm. Die Elefanten, Kudus und Zebras möchte mein Sohn jetzt endlich selbst in Natura sehen.

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