Bloggerin Dajana von "Mit Kinderaugen"
Interview zum Thema Reisen mit Kindern
1. Liebe Dajana, stell uns Deine Familie doch einmal kurz vor! Wer seid ihr?

Wir - das sind der Mini Chef (3), der große Chef, die Mini Chefin (noch im Bauch) und icke. Wir kommen ursprünglich aus Brandenburg, leben aber seit 11 Jahren in der Nähe von Koblenz.
2. In Deinem Blog beschreibst Du Dein Leben 'mit Kinderaugen'. Hat sich Deine Sicht der Dinge durchs Kind verändert?
Ja, das hat sie. Wobei ich sagen muss, dass ich noch nie der "erwachsene" Typ war. Ich habe es schon immer geliebt albern zu sein, rumzuspringen, zu kreischen und Spaß zu haben. Ich lache viel und laut und am liebsten über mich selber. Durch unseren Sohn sehe ich die Welt aber natürlich anders. Vorher bin ich nicht an jedem Spinnennetz stehen geblieben oder habe begeistert aufgeschrien, wenn ich einen Traktor entdeckt habe. Jetzt kommt es schon mal vor, dass ich im Auto denke "Oh wie cool ein Bagger", obwohl das Kind nicht dabei ist. Kinder sehen die Welt einfach ganz anders als wir. Sie achten auf so viele wunderbare Kleinigkeiten, die uns gar nicht mehr auffallen. Und vor allem erfreuen sie sich an so vielen kleinen Dingen. Diese kindliche Neugier und Freude tut uns allen gut.
3. Du bist ja schon immer gerne gereist. Wie hat sich Dein Reiseverhalten mit Kind geändert?
Ich suche mir die Unterkünfte gezielter aus. Früher war es mir egal, ob ich in nem günstigen Motel an der Straße schlafe. Das möchte ich jetzt nicht mehr. Die Zimmer brauchen ne anständige Größe, einen guten Ausblick und eine gute Lage und sollten am besten inklusive Frühstück sein. In Bezug auf die Länderauswahl die wir bereisen hat sich nicht viel geändert. Wir lieben die USA und waren auch mit dem Sohn schon zwei Mal für mehrere Wochen da. Die meisten Kinder sind, wenn es um das Reisen geht, sehr unkompliziert. Nur wir Erwachsenen machen es kompliziert, da wir viel zu viel über alles was kommen könnte nachdenken. Einfach rein in die Flieger und los geht´s!
4. Was ist bei der Planung einer Reise mit Kind aus Deiner Sicht besonders wichtig? Auf was achtest Du besonders?
Wichtig sind alle nötigen Dokumente - sprich sind alle anständig versichert, haben wir alle Dokumente griffbereit und sind alle Dokumente auch noch gültig. Und man sollte sich das Zielland auf nötige Impfungen angucken. Alles andere kann man spontan klären. Bei Langstreckenflügen ist es mir wichtig, dass es Direktflüge sind. Ich muss bei einem 11 Stunden Flug nicht noch 2x umsteigen. Das ist mir viel zu anstrengend. Sicherlich ist es günstiger, wenn man umsteigt, aber wie ich finde auch anstrengender. Einmal einsteigen und am Zielort aussteigen. Ist die finale Unterkunft weit vom Flughafen entfernt würde ich auch immer 1 oder 2 Nächte in einem Hotel am Flughafen schlafen. Das haben wir auch so gemacht, als wir nach Kalifornien geflogen sind. Wir haben die Koffer geholt, das Mietauto, was zu essen und dann ging es direkt ins Hotel. Zu unserer Wohnung hätten wir noch über ne Stunde fahren müssen. So aber waren wir nach ein paar Minuten im Hotel und konnten ins Bett. Besonders bei Ländern mit großer Zeiterscheinung finde ich das gut. So kannste erstmal ankommen und dich ausruhen.

5. Beeinflusst Dich das Thema Kinderfreundlichkeit schon bei der Suche nach eurem nächsten Reiseziel?
Wer entscheidet denn wie kinderfreundlich ein Land ist oder nicht? Meistens merkt man das ja eh erst, wenn man unterwegs ist. Sicherlich gibt es Länder, die als besonders kinderfeundlich gelten, aber auch da kann man negative Erfahrungen machen. Also nein - das beeinflusst mich nicht. Ich möchte mir dann lieber vor Ort selber eine Meinung davon bilden können.
6. Wie findet Dein Sohn das Fliegen? Vor allem auf Langstreckenflügen?
Der Mini Chef war von Anfang an sehr unkompliziert, wenn es um lange Reisestrecken geht. Egal ob Auto, Bahn oder eben Flugzeug. Wir sind von Anfang an viel geflogen - sehr oft nach Berlin zur Familie, nach Spanien oder Griechenland und mit nicht mal zwei Jahren das erste Mal Langstrecke nach Kalifornien. 11 Stunden. Ich war damals so aufgeregt und habe wirklich alles mit in den Flieger geschleppt. Völliger Quatsch. Es lief alles total entspannt. Mittlerweile ist fliegen für ihn Alltag, da wir eben wirklich oft und viel fliegen.
7. Welche Tipps würdest Du anderen Eltern für einen Langstreckenflug mit Kind geben?
Immer einen Direktflug buchen, auch wenn das eben meistens etwas teurer ist. Auch wenn die Kinder unter zwei sind - sprich noch keinen Anspruch auf einen eigenen Sitplatz haben - würde ich immer einen Sitzplatz für das Kind buchen. Wer will schon 11 Stunden lang ein Kleinkind auf dem Schoss haben?! Das ist für das Kind anstrengend und für die Eltern eben auch. Der Mini Chef bekommt auf sehr langen Flügen immer ein oder zwei kleine neue Geschenke. Die sind dann ganz toll und er beschäftigt sich lange damit. Wir nehmen auch immer Essen und Kakao mit. Brötchen, Croissant, was zu Naschen - alles was das Kind mag. Und natürlich etwas zur Beschäftigung. Spielfiguren, Autos, Malsachen. Auf dem letzten Flug hatte ich sogar Knete dabei. Das war super. Und vor allem locker bleiben - sind die Eltern entspannt, sind es die Kinder auch!
8. Ihr ward mit eurem Sohn für 3 Monate in den USA. Hat sich für Dich die Perspektive verändert? Siehst Du das Land mit Kinderaugen anders?
Ja - allerdings etwas zum Negativen. Die USA sind immer noch mein Traumland und wir wollen bald wieder rüber. Der Mini Chef liebt "Ameaka" und rastet regelrecht aus, wenn er ne amerikanische Flagge sieht. Er kennt viele berühmte Sehenswürdigkeiten und erzählt noch heute viel von unserer Zeit in Kalifornien. Leider mussten wir beim letzten Mal auch ein paar negative Sachen erfahren. Wir wollten ihn für die drei Monate in den Kindergarten stecken. Dort läuft es allerdings komplett anders als in Deutschland ab. Ich habe darüber auch auf meinem Blog berichtet. Es hat ihm überhaupt nicht gefallen, er hat viel geweint und alles war einfach schrecklich. Er wurde auch schlimm krank, so dass wir zwei Mal in ein Krankenhaus und zum Arzt mussten. Die Versorgung in den USA ist zwar ok, aber eben anders als in Deutschland. In solchen Fällen wünscht man sich einfach die heimische Versorgung und will nicht tausende Kilometer weit weg von zuhause sein. Dennoch würde ich jedem mit Kind eine Reise in die USA empfehlen. Es gibt so viel zu entdecken, die Menschen und Einrichtungen sind sehr kinderfreundlich und das Klima ist toll.

9. Ist die Zeitverschiebung ein größeres Problem mit Kind?
Nein - wir hatten da keine Probleme. Die ersten Tage sind wir zeitig ins Bett. Waren natürlich auch immer sehr früh wach, aber das pendelt sich nach maximal einer Woche alles ein. Wir hatten viel größere Probleme als der Mini Chef. Den hat das überhaupt nicht gestört. Zurück in Deutschland hatten wir dieses Mal alle knapp eine Woche Schlafprobleme. Wir waren alle mehrere Nächte hintereinander für 3-4 Stunden wach. Aber auch das würde ich nicht als "wirkliches Problem" bezeichnen. Der Mini Chef fand das spannend, dass wir alle mitten in der Nacht gespielt haben.
10. Was war euer schönstes Erlebnis auf eurer Familien-USA-Reise? Was sollte man aus Deiner Sicht in den USA als Familie unbedingt sehen?
Diese Frage wurde mir schon so oft gestellt und ich kann sie einfach nicht beantworten. Die 3 Monate in den USA waren für uns alle ein unglaubliches Erlebnis. Der Mini Chef hat viel Englisch gelernt, er liebt das Land und die Menschen. Wie gesagt, wie oft sagt er heute "das haben wir in Ameaka gemacht oder gesehen". Es ist einfach eine Wahnsinnserfahrung, wenn man mit Kind so lange im Ausland sein darf. Wir haben den deutschen Winter in Kalifornien verbracht. Das war toll. Ein kurzer deutscher Winter und drei wundervolle warme Monate in der Sonne. Was will man mehr. Das tut allen gut. Die schönsten Tage haben wir am Strand verbracht. Wir alle lieben den Strand und sind viel und oft dort. Ansonsten waren unsere Ausflüge ins Disneyland richtig toll. Im Disneyland Kalifornien gibt es ein Carsland. Der Mini Chef liebt Cars und das war für ihn das absolute Highlight. Das entwicklungstechnisch gesehen schönste Erlebnis war, als der Mini Chef nach nicht mal einer Woche in den USA auf Englisch von 1 bis 10 gezählt hatte. Da haben wir nicht schlecht geguckt.
11. Gab es Dinge, die ihr ohne Kind wahrscheinlich nicht erlebt oder gesehen hättet?
Ich glaube nicht. Wir wären auch ohne Kind ins Disneyland oder ins Sea World gefahren. Die Spielplätze hätten wir ohne Kind natürlich nicht entdeckt. Die sind übrigens richtig toll in den USA. Sauber, groß, mit öffentlichen Toiletten - wirklich schön.

12. Ihr bekommt ja bald euer zweites Kind. Wird sich eure zukünftige Reiseplanung hierdurch ändern?
Das würde mich auch mal brennend interessieren. Wie ist das so, wenn man mit zwei Kindern verreist?! Ich stelle mir da schon etwas anstrengender vor. Da biste wahrscheinlich im Dauereinsatz. Wir werden sehen. Wir wollen aber wie gesagt auf jeden Fall bald wieder in die USA. Dann mit zwei Kindern. Wahrscheinlich nicht schon nächstes Jahr, aber dann irgendwann. Da der Mini Chef immer älter und verständnisvoller wird, versteht er natürlich auch mehr und ist (hoffentlich) rücksichtsvoll. Ach das wird schon. Wir sind da alle sehr locker und entspannt. Was kommt, das kommt.
13. Habt ihr eure nächste Reise schon geplant?
Wir sind gerade dabei. Wir wollen vor der Geburt der Mini Chefin noch mal ans Meer. Aber nicht weit weg. Vielleicht Mallorca. Nur zwei Stunden Flug und schönste Strände. Wirklich sehr zu empfehlen für einen Urlaub mit Kind/ern.
Ganz herzlichen Dank, liebe Dajana für das tolle Interview. Wir wünschen euch eine tolle Zeit, wenn ihr bald zu viert seid!
Zu Dajanas Blog 'Mit Kinderaugen' geht es hier.
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